Am Sonntag, dem 21. Mai, war es endlich so weit: Die neu gegründete Wandergruppe des OGV startete zu ihrer ersten gemeinsamen Tour! Bei bestem Wanderwetter fand sich eine Gruppe von zwölf Wanderfreundinnen und –freunden samt vier Hunden am Treffpunkt, der Stephanuskirche in Böckweiler, ein.
Jutta und Thomas hatten die Tour geplant: Von Böckweiler aus sollte die Route über den Alexanderturm und dort je nach Laune (und Kondition) der Teilnehmer bis zum Kirchheimer Hof und zurück führen.
Der erste Wegabschnitt bot herrliche Ausblicke in die frühsommerliche Landschaft bis in den Westrich und darüber hinaus. Am Rand eines Ackers fand Adlerauge Jutta auf Anhieb einen schönen Ammoniten, dh. ein versteinertes Zeugnis aus der Zeit, als der Bliesgau vor rund 250 Millionen Jahren von Meer bedeckt war und dort zahlreiche dieser tintenfischähnlichen Meeresbewohner lebten.
Am Alexanderturm angekommen, konnte man den 2022 restaurierten und nun mit einer Aussichtsplattform versehenen Turm besichtigen. Neue Informationstafeln zu dessen Geschichte sind dazu gekommen, auf denen man auch den Bezug zum Kirchheimer Hof nachlesen kann.
Dem ein oder anderen Wandersmann bzw. Wandersfrau knurrte bereits der Magen, und so ließ man sich am Picknickplatz zu Füßen des Turms nieder. Nach der Stärkung von Mensch und Tier ging’s auf einem schmalen Waldpfad weiter. Ein weiterer Halt erfolgte wenig später: Vom Weg aus waren teilweise mit Planen abgedeckte Mauerreste und Steinformationen zu erkennen. Jutta und Thomas wussten zu erzählen, dass hier archäologische Grabungen stattfinden. Erste Erkenntnisse datieren die Funde in die Römerzeit, ob es sich um einen Bauernhof, einen Tempel oder etwas Anderes handelt, ist noch offen. Die Grabungen müssen besonders sensibel unter Berücksichtigung des Naturschutzes durchgeführt werden, weil man sich inmitten einer der Kernzonen im Biosphärenreservat befindet.
Kurz vor dem historischen Kirchheimer Hof verzauberte ein Waldbereich, in den der gewöhnliche Goldregen seine gelbe Blütenpracht ergoss. Im Nachhinein wurde erst klar, dass es auch bei uns diese Wildform gibt!
Über einen romantischen Pfad, durch dichte, duftende Bärlauchbestände näherte man sich der letzten Etappe. Was für ein wunderschöner Ausblick vom Waldrand ins Bliestal! Ein Teil der Gruppe beschloss, weiter die Aussicht zu genießen, der anderer Teil stieg über die Wiese ab zur Odilienquelle, bewunderte das 350 Jahre alte Naturdenkmal Dicke Eiche und betrachtete die Fortschritte bei der Sanierung und Inwertsetzung der historischen, denkmalgeschützten Hofanlage.
Jetzt war noch der Rückweg zu bewältigen. Die Temperaturen stiegen, Zwei- und Vierbeiner zeigten erste Ermüdungsanzeichen, doch die gute Laune war weiterhin vorhanden. In Böckweiler wieder angekommen, lockte die Stille und Kühle der evangelischen Stephanuskirche. Sie gilt als älteste Kirche des Saarlandes (fast 900 Jahre alt) und ist Station auf dem Jakobsweg.
Vor dem Kirchenportal noch ein Erinnerungsfoto und dann die spannende Frage: Ei, wie lang sinn ma denn gewannert? Die Antwort lieferte das Wandernavi: Es zeigte stolze 11,5 km an. Sau gudd, dürfte so mancher aus der Gruppe gedacht haben! Und eine reife Leistung für die erste Wanderung des OGV mit einer tollen Truppe!
Text: Jutta Klicker; Bilder: Dieter Tomm & Margit Frenzel