Mmmhhh, das schmeckt sehr gut! Oh, einer geht noch…, einfach lecker.
Viele denken ganz bestimmt, das würde ich gerne können. Doch wie geht das eigentlich? Was muss ich beachten? Kann ich das überhaupt? Likör selber herstellen?
Kein Problem! Der Obst- und Gartenbauverein Oberwürzbach 2018 konnte da Abhilfe schaffen!
Unsere Fachfrau vom Verein, Karin Lahm, wurde gefragt, ob sie denn Lust hätte, uns zu zeigen, auf was es ankommt und was zu beachten ist. Und so stand der Termin am 21. August 2019, um 18 Uhr, im alten Bürgermeisteramt für unsere Mitglieder und Interessierte, fest.
Der Andrang war groß und mitzubringen hatte jeder die Obstsorte, die für ihn Betracht kam, Messer und Brettchen, Zucker und natürlich Hochprozentiges nebst Gefäß zum Einfüllen.
Karin Lahm brachte Zutaten mit, die gerne noch im Likör verarbeitet werden durften, wie zum Beispiel Gewürze, wie Fenchel, Vanilleschoten, Tonkabohne, Sternanis, Koriander, frischen Ingwer und Nelken. Das Grundrezept und weitere Rezepte als Anregung lagen als Kopien zum Mitnehmen bereit.
Nach kurzer Begrüßung durch Friederike Düthorn und Karin Lahm waren alle Beteiligten emsig am Obstschneiden. Die Obstbreite war weit gefächert. Es sollten Pfirsiche, Nektarinen, Mirabellen, Heidelbeeren, Brombeeren und sogar Mango ihren Platz im Glas finden. Es wurde gewogen, geschnippelt, eingefüllt und jede Menge Fragen gestellt.
Wir erfuhren, dass das Obst nicht zu reif sein darf, sonst beginnt es zu gären. Zuckersorten sollten nicht gemischt werden. Also, entweder Kandiszucker oder Vollrohrzucker. Bei Beeren eignet sich sehr gut Doppelkorn, bei allen anderen Ansätzen kann gerne Wodka, Gin oder anderer hochprozentiger Schnaps verwendet werden. Die Reifedauer beträgt circa sechs Wochen und das Glas sollte täglich geschüttelt werden. Außerdem, nicht zu vergessen: Das Obst sollte vollständig bedeckt sein, damit es nicht verblasst. Obstmenge ungefähr 400 Gramm pro Ansatz. Ach ja! Kerne, die bei Steinobst entfernt werden, nicht entsorgen. Das Bittermandelaroma kann in den Likör mit einfließen. Also entweder zum Obst hinzugeben oder zum Beispiel die Zwetschgenkerne separat ansetzen. Es soll an Amaretto erinnern. Vielleicht einfach mal ausprobieren? Und das Obst…? Was nach dem Abseihen – am besten durch ein Küchentuch, das vorher feucht gemacht und gut ausgewrungen wurde – übrigbleibt, kann vielfältig genutzt werden. Bei Nachtischen wie Pudding und Eis – oder lasst Euch einfach was einfallen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das Experimentieren bereitet dem ein oder anderen sicherlich Freude und lässt Ungeahntes entstehen, nicht nur beim Likör, sondern auch beim (Abfall-)Produkt, das viel zu schade wäre, einfach weggeworfen zu werden.
Alles in allem war der Kurs für alle eine Bereicherung und nachdem jeder seinen eigenen Likör angesetzt hatte, durfte natürlich eine Kostprobe nicht fehlen. Vielfältige, von Karin Lahm hergestellte Liköre, standen zum Verkosten bereit und es wurde ein runder Abschluss.
Gerne fragen wir im nächsten Jahr nach einer Wiederholung, beziehungsweise wäre es ja auch interessant, sich nach Weihnachten zu treffen, um gegenseitig die Ergebnisse zu kosten. Seien wir gespannt!
Text: Sabine Jost
Fotos: Margit Frenzel und Sabine Jost