Wer sich am 29. Oktober auf den Sagenweg über den Oberwürzbacher Farrenberg aufmachte, den erwartete hoch oben auf der Streuobstwiese nicht nur ein hölzerner Zwerg mit einem Zauberkristall. Gefertigt von Kettensägenkünstlern ist er eine Spende des hiesigen Heimatvereins an den Obst- und Gartenbauverein Oberwürzbach (OGV).
Anlässlich der letzten Pflanzaktion in diesem Jahr, „tauft“ ihn die 1. Vorsitzende des OGV’s, Margit Frenzel-Klemsch, auf den Namen „Alois“. Darauf stoßen die Mitglieder und Freunde des Vereins, die sich bei ungewöhnlich mildem Herbstwetter hier zu ihrer letzten Pflanzaktion für dieses Jahr treffen, mit einem Schluck Sekt an.
Doch dies erst nach getaner Arbeit. Dort, wo die felsige Karlstalzone ihrem Namen alle Ehre macht, artet das Unterfangen in „Schwerstarbeit“ aus. Mit Pickel und Hacke, unter vollem Körpereinsatz buddelt der zwölfjährige Daniel etliche harte Brocken aus einem Pflanzloch und Manfred stößt bei dieser Arbeit unerwartet auf ein Sandsteinherz.
Fünf Obstbäumchen im Alter von 2- bis 3 Jahren, allesamt Hochstämme aus einer Baumschule im nördlichen Saarland, gilt es ein wachstumsförderndes Bett zu bereiten. Dafür sorgt der zweite Vorsitzende Markus Frenzel. Er füllt unter fachlicher Erklärung die verschiedenen Erd-, Mineralien- und Dungschichten in die Pflanzlöcher, die zuvor einen Wurzelschutz aus engmaschigem verzinkten Draht erhielten. Sind die Kirsch- und Apfelbäumchen in die Erde eingebettet, gibt es den obligatorischen Stock zum „Festhalten“, den Schutzmantel gegen Verbiss sowie den weißen Anstrich gegen UV-Strahlen und Spannungsrisse. Gut angegossen sollte nun ihrem Gedeihen nichts mehr im Wege stehen.
Inzwischen ist aufgetischt. Bruno holt die Kartoffeln aus dem Feuer. Dazu gibt es Kässchmeer, frisches Brot und kalte Getränke, auch Kuchen, Teilchen und Kaffee, während die Kinder der großen OGV-Familie voller Begeisterung Brotteig um die Stöcke wickeln und überm Feuer drehen.
Als später eine leichte Brise über auf dem Hochplateau des Oberwürzbacher Hausberges aufkommt, kennt die Freude dieser „Zwerge“ beim Drachen-steigen-lassen keine Grenzen.
„Uns ist es wichtig, einen Beitrag zur Dorfgemeinschaft zu leisten“, sagt Margit. Das dürfte den engagierten Mitgliedern des Vereins an diesem schönen Oktobertag gelungen sein.
Fotos und Text Ulla Wiese (ingoBerta)