2019

Schnaps-/Likörverkostung beim OGV Niederwürzbach

Als wir auf dem Parkplatz neben dem Obst- und Gartenbauverein Niederwürzbach ankamen und um die Ecke bogen, empfing uns schon der Duft der gärenden Maische. Wir öffneten die Tür und traten in das Gebäude ein. Sehr herzlich wurden wir dort empfangen und es gab ein großes Hallo! Nach dem Vorstellen der organisierenden Engel des Vereins unterhielt man sich über das Vereinsleben und über Aktivitäten. Nachdem alle Teilnehmenden anwesend waren, begrüßte uns die 1. Vorsitzende, Friederike Düthorn, und nicht nur sie versprach einen verheißungsvollen Abend. Zum Einstand wurden wir direkt mit einer Runde Apfelschnaps und Dornfelderlikör verwöhnt. Der Brennmeister Alfred Lerch, hatte den Kessel bereits seit 14 Uhr am Brennen, da drei Brände für diesen Tag angemeldet waren. Beim dritten und letzten Brand durften wir gespannt seinem Bericht lauschen und zusehen, wie die Maische vom Fass in die Brennblase durch einen Schlauch gepumpt wurde. Doch zuerst erklärte er uns, wie die Maische richtig angesetzt wird. Wie bei allen Dingen ist die Sauberkeit oberstes Gebot. Die Maischefässer sollten sauber sein, das Obst gereinigt und von Stielen und Blättern befreit. Zudem sollte das Maischefass innerhalb weniger Tage gefüllt sein, da sonst die erste bereits gärende Befüllung durch die zweite gestört oder gar zerstört werden kann. Hefe wird zugesetzt, durch das Gären wird Zucker frei, was den Gärungsprozess anfacht. Fruchtfliegen können im Sommer Essigsäure produzieren, deshalb stets verschließen. Sobald das Maischefass gefüllt ist, sollte es nicht mehr geöffnet werden, da das CO² als wichtige Schutzschicht vor dem Zerfall schützt und das ganze kann dann eigentlich ohne Probleme einige Monate überstehen, ohne zu kippen. Der Gärspund gibt die ausweichenden Gase frei und hierüber lässt sich dann auch der Öchslegrad messen, um den richtigen Zeitpunkt zu ermitteln.

Zwischendurch wurden uns Pizzahäppchen gereicht, die von Silvia Bubel, Birgit Klicker und Lore Stolz liebevoll belegt waren. Von Klaus Ruffing wurden wir mit Getränken versorgt. Da blieb kein Wunsch offen!

Zurück beim Brennen erklärten uns abwechselnd der 1. Vorsitzende, Manfred Bubel, und der Brennmeister, Alfred Lerch, wie das Wasser erhitzt wird, langsam und konstant, und dass der Alkohol über die Glockenböden mit den Schaugläsern nach oben verdampft und dann, nach einer Weile, als Vorlauf durch den Kühler läuft und aus der Vorlage tropft. Der Vorlauf ist ungenießbar und enthält Methanol, Ester und andere chemische Elemente und überhaupt baut alles auf Chemie und Biologie auf. Verwendet wird nur der Mittellauf und bei dem wird dann auch entschieden, wieviel Umdrehungen er hat. Der OGV Niederwürzbach brennt seine Brände meist bei 40 vol. %.

Nach der Einführung in die Materie der Schnapsbrennerei durften wir uns auf Spießbraten mit Kartoffelsalat und weitere edle Brände und Liköre freuen. Nach einvernehmlichen Gesprächen wird es wohl in nächster Zeit wieder ein „Hallo“ mit den Niederwürzbachern geben. Nach einem feucht-fröhlichen Abend und dem Kauf der gekosteten Mundschmeichler machten sich nach einem wunderschön verlebten Abend und sicherlich in allerbester Laune alle auf den Weg nach Hause.

Bericht: Sabine Jost; Fotos: Friederike Düthorn